Wenn wir die Tradition des Erntedankfestes betrachten, dann kommen wir auf eine erste, sozusagen eine Basisebene der Dankbarkeit. Ich hab diese Dankbarkeit sehr konkret erleben können. Ich war in den Wochen nach meiner Priesterweihe, im vergangenen Sommer, einige Wochen als Urlaubsvertretung in einer kleinen Gemeinde im Oberpfälzer Wald eingesetzt. In dieser Pfarrgemeinde Rötz leben wahrscheinlich mehr von den landwirtschaftlichen Branchen als in der Pfarrei, in der ich jetzt eingesetzt bin. Diese Menschen haben mich dadurch beeindruckt, dass ich bei Ihnen im Alltag und im menschlichen Umgang, in ihrem Leben allgemein viel Dankbarkeit gefunden habe. Genau aus diesem Bereich kommt das Erntedankfest.
Das ist der Kern des Erntedankfestes und die erste Ebene der Dankbarkeit. Auch für einen Priester, für die meisten ist es häufig spürbar, dass wir Schönes aus der Natur empfangen.
Die erste Ebene der Dankbarkeit
Heilung auf dem Weg
Tiefer: Dankbarkeit für konkret Gutes
Wenn ich auf die letzten Wochen zurückblicke, denke ich besonders an die mir geschenkten und unverdienten Gnaden: ich durfte vor 3 Monaten die Priesterweihe empfangen. In meiner Erinnerung ist noch sehr präsent, wie ich nach dem Weiheakt und mit schon leicht abfallender Aufregung ein unglaubliches, tiefes Gefühl der Dankbarkeit verspürte. Auch meine Weihekurskollegen bestätigten mir, dass bei Ihnen Dankbarkeit das erste und stärkste Gefühl in dieser Situation war. Auch später bei meinen ersten Beichten, die ich entgegennehmen durfte, bei der ersten Taufe eines Kindes und bei den ersten heiligen Messen.
Dank für Taufe, Ehe oder auch Arbeit
Diese konkreten Anlässe zeigen eine spezielle Dankbarkeit, die uns einfach fällt oder natürlich kommt. Auch für Hörer des Evangeliums, die nicht die Ernte mit den eigenen Händen einbringen wird es persönlicher und relevant. Es ist jedoch noch keine Grundhaltung und Tugend der Dankbarkeit, die uns auch ein Leben lang als Christ tragen kann.
Perspektive auch nach Leid
Jesus: Wahrer Gott und Wahrer Mensch
Im Oktober begleitet uns bei Unser Sonntag Leonard Skorczyk. Der 25-jährige stammt aus der Pfarrei Heilige Dreifalitgikeit in Amberg und studierte Theologie in Heiligenkreuz, den Vereinigten Staaten und in Regensburg. Am 26.Juni 2021 wurde er in Regensburg von Bischoff Rudolf Vorderholzer zum Priester geweiht.
Derzeit ist er in der Domstadt Kaplan in der Pfarrei Herz Marien.
Durch eine frühe Begeisterung für Evangelisierung und Mission begann er sofort nach dem Abitur mit dem Studium der Philosophie, Theologie und Psychologie und trat mit 18 Jahren ins Priesterseminar ein. Schon während des Studiums wirkte er bei Medienprojekten mit.
Seine Abschlussarbeit schrieb er im Bereich der perimortalen Wissenschaften, über die Verbindung von Seelsorge und Trauerarbeit